Immunologie Hohenheim

Angeborene Immunität - Die Frontlinie der Verteidigung

Die meisten Körperzellen sind in der Lage, nach einer Infektion durch Mikroorganismen (z.B. Bakterien oder Viren) eine Entzündungsreaktion auszulösen. Der Forschungsschwerpunkt der Fachgruppe Immunologie liegt auf der Analyse der Funktion einer speziellen Gruppe von Proteinen, den sog. "Mustererkennungsrezeptoren" (engl. pattern-recognition receptors, PRRs), welche Pathogene erkennen und eine schnelle Einleitung von immunologischen Antworten im Körper erlauben.

Diese Rezeptoren reagieren auf Bestandteile von Mikroorganismen, die Körperzellen infiziert haben. Die initiale Aktivierung dieser Rezeptoren ist essentiell für adaptive Immunreaktionen, wie z.B. die Bildung von Antikörpern und reaktiven T Zellen. Andererseits tragen diese Mechanismen auch zu überschießenden Immunreaktionen, wie z.B. bei der lebensbedrohlichen Sepsis bei. Mutationen in einigen dieser Proteine sind zudem mit schweren entzündlichen Erkrankungen wie z.B. Morbus Crohn assoziiert. Ein besseres Verständnis der Funktionsweise dieser Proteine wird daher langfristig dazu beitragen, neue Behandlungswege für solche Krankheiten zu finden.

Wir konzentrieren uns hierbei im Besonderen auf die funktionelle Charakterisierung der sog. NOD-like Rezeptoren (NLR-Proteine). Obwohl im Menschen 22 NLR-Proteine identifiziert wurden, ist derzeit nur für einige wenige die biologische Funktion bekannt. Unsere Forschungsvorhaben haben zum Ziel, ein besseres Verständnis der Rolle dieser Proteine in der Immunabwehr zu erlangen. Hierzu benutzen wir immunologische, biochemische und zellbiologische Methoden und verwenden bakterielle Erreger, wie den Erreger der Bakterienruhr Shigella flexneri als in vitro Modellsysteme.

Tiermodelle helfen uns die physiologische Funktion von NLR-Proteinen in vivo zu validieren.