Die postprandiale Entzündung beschreibt einen systemischen Zustand der Aktivierung von Immunzellen nach der Nahrungsaufnahme. Die Aktivierung von Immunzellen führt im Allgemeinen zu Entzündungen, die für die Abwehr mikrobieller Infektionen wichtig sind, aber auch zu verschiedenen Krankheiten beim Menschen beitragen. Im Zusammenhang mit der Ernährung sind Entzündungsreaktionen beispielsweise ein wichtiger Faktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes im Zusammenhang mit Fettleibigkeit. Generell wird eine Überernährung mit einem erhöhten Risiko für verschiedene Infektionskrankheiten in Verbindung gebracht. Es wird vermutet, dass eine Dysregulation der postprandialen Reaktionen durch fehlende Fastenperioden, die in der westlichen Bevölkerung aufgrund der kontinuierlichen Nahrungsaufnahme immer häufiger zu beobachten sind, zum Risiko für Infektionskrankheiten beitragen. Im RESIST-PP Projekt werden wir die Mechanismen entschlüsseln, die zur Induktion postprandialer Entzündungen führen, sowie die Rezeptoren, die an diesem Prozess beteiligt sind. Die molekularen Details der Immunzellaktivierung werden wir im Zusammenhang mit der Infektionsabwehr analysieren. Zu diesem Zweck werden wir Serum und Immunzellen von menschlichen Individuen aus verschiedenen retrospektiven und prospektiven Kohorten unter postprandialen Bedingungen sowie von septischen Patienten untersuchen. Durch in vitro Stimulation und Provokation gereinigter Immunzellen mit humanen Krankheitserregern, gefolgt von einer Multiomics-Analyse, werden die molekularen Mechanismen der postprandialen Entzündung und ihr Beitrag zu Infektionskrankheiten sowie ihr Zusammenhang mit Fettleibigkeit beim Menschen ermittelt. Daten werden in präklinischen in vivo Modellen validiert, um die Kausalität nachzuweisen. Das Fachwissen und der Zugang zu Spitzentechnologie für die Durchführung des Projekts werden durch die internationale Zusammenarbeit von vier Laboren an der Universität Sorbonne in Paris, der Universität Lille in Frankreich, der Universität Murcia in Spanien und der Universität Hohenheim in Deutschland, welche alle auf dem Gebiet der Ernährung und Immunologie ausgewiesen sind, sichergestellt. Mit diesem Projekt sollen neuartige Biomarker für ernährungsbedingte Krankheiten und Infektionsresistenz identifiziert und neue therapeutische Interventionen und Präventionsmethoden sowie Ernährungsempfehlungen für Herz-Kreislauf- und Infektionskrankheiten entwickelt werden.

Das Forschungsvorhaben ist Teil der Initative Healthy Diet, Healthy Life (HDHL).

CAPE Studie

Wie beeinflusst Essen unser Immunsystem – Studie an der Universität Hohenheim

Wir suchen Studienteilnehmer*innen ab 25 Jahren, denen nach einer Fastfood-Mahlzeit (Pommes frites, Chicken Nuggets, Eier) an einem Vormittag mehrmals Blutproben entnommen werden sollen. Untersucht wird die Reaktion des Stoffwechsels auf diese Mahlzeit bei normalgewichtigen und stark übergewichtigen Personen. Teilnehmer*innen erhalten aktuelle Blutwerte, eine Körperfettanalyse sowie eine Aufwandsentschädigung von 200 €. Weitere Informationen gibt es auf der Studienwebseite (CAPE-Studie), dort finden Sie auch einen BMI-Rechner.

Bei Interesse an einer Teilnahme freuen wir uns, wenn Sie sich über CAPE-Studie@uni-hohenheim.de melden!

Nähere Infos zur CAPE-Studie 

Partnerinstitutionen

 

Koordination

Prof. Philippe Lesnik

Sorbonne Université, Paris

 

Partner Deutschland

Prof. Thomas Kufer

Universität Hohenheim

 

Partner Frankreich

Dr. Mathias Chamaillard

University of Lille

 

Partner Spanien

Prof. Pablo Pellegrin

Biomedical Research Institute of Murcia (IMIB)

University of Murcia